Ghosting: Wenn plötzlich Funkstille herrscht – und was das mit unserer Psyche macht

Lea Stupan
Feb 2025

Ghosting und seine Auswirkungen auf die psychische Gesundheit

Was ist Ghosting?

Ghosting bezeichnet das plötzliche und komplette Abbrechen des Kontakts zu einer anderen Person – ohne Vorankündigung und ohne Erklärung. Nachrichten bleiben unbeantwortet, Anrufe werden ignoriert, manchmal werden Betroffene sogar auf Social Media blockiert. Besonders häufig tritt dieses Verhalten in zwischenmenschlichen Beziehungen auf, sei es in romantischen Partnerschaften, Freundschaften oder sogar im beruflichen Kontext.

Warum ghosten Menschen?

Die Gründe für Ghosting sind vielfältig. Manche Menschen meiden bewusst die direkte Konfrontation mit unangenehmen Gesprächen. Andere sehen Ghosting als bequeme Lösung in einer Welt, in der Online-Dating und soziale Medien ständig neue Kontaktmöglichkeiten bieten. Auch emotionale Unreife, Bindungsängste oder fehlende Kommunikationsfähigkeiten können eine Rolle spielen. Was viele jedoch nicht bedenken: Die psychischen Folgen für die geghostete Person sind oft erheblich.

Psychische Auswirkungen von Ghosting

1. Gefühl der Ablehnung und Selbstzweifel

Wer geghostet wird, stellt sich oft die Frage: "Was habe ich falsch gemacht?". Die ausbleibende Erklärung führt dazu, dass Betroffene das Verhalten persönlich nehmen und sich selbst hinterfragen. Das kann das Selbstwertgefühl beeinträchtigen und langfristig das Vertrauen in neue Beziehungen schwächen.

2. Angst und Unsicherheit

Der plötzliche Kontaktabbruch hinterlässt eine Vielzahl unbeantworteter Fragen. Besonders bei emotionaler Bindung kann dies zu Stress und Ängsten führen. Betroffene können Schwierigkeiten haben, anderen Menschen wieder zu vertrauen oder fürchten, erneut geghostet zu werden.

3. Kontrollverlust und emotionale Belastung

Ghosting hinterlässt ein Gefühl der Hilflosigkeit. Ohne Klärung bleibt die Möglichkeit, aus der Erfahrung zu lernen oder einen Abschluss zu finden, verwehrt. Das kann emotionale Wunden hinterlassen und den Verarbeitungsprozess erschweren.

4. Trauer und Enttäuschung

Obwohl Ghosting nicht mit dem Verlust eines geliebten Menschen gleichzusetzen ist, ruft es ähnliche Gefühle hervor. Die plötzliche Distanz löst Trauer aus, vor allem wenn Hoffnungen und Erwartungen an die Beziehung geknüpft waren.

5. Vertrauensprobleme

Wiederholte Erfahrungen mit Ghosting können das Vertrauen in zwischenmenschliche Beziehungen nachhaltig erschüttern. Manche Menschen entwickeln aus Angst vor Ablehnung Schutzmechanismen, die sie emotional distanzieren – was wiederum echte Bindungen erschwert.

Wie kann man mit Ghosting umgehen?

1. Selbstreflexion: Es liegt nicht an dir

Ghosting sagt oft mehr über den Ghoster aus als über die geghostete Person. Es ist wichtig zu verstehen, dass dieses Verhalten häufig aus Unreife oder Unsicherheit resultiert – nicht aus eigenen Fehlern.

2. Offene Gespräche mit anderen

Der Austausch mit Freunden oder sogar professionellen Beratern kann helfen, Emotionen zu verarbeiten und neue Perspektiven zu gewinnen. Reden hilft, innere Zweifel zu klären.

3. Emotionale Grenzen setzen

Besonders in Online-Dating oder losen Bekanntschaften kann es sinnvoll sein, emotionale Grenzen zu definieren. Wer frühzeitig Anzeichen von Unzuverlässigkeit erkennt, kann sich besser schützen.

Unterstützung durch mentalport

Ghosting kann eine erhebliche psychische Belastung darstellen. Die mentalport App unterstützt dabei, mit emotionalen Herausforderungen umzugehen – flexibel, digital und professionell. Wer das eigene psychische Wohlbefinden stärken möchte, findet hier gezielte Hilfe.

Ghosting mag ein modernes Phänomen sein, aber die emotionale Reaktion darauf ist zeitlos: Ablehnung und Unsicherheit sind menschliche Grundängste. Umso wichtiger ist es, gesunde Strategien im Umgang damit zu entwickeln und sich bei Bedarf professionelle Unterstützung zu holen.

Quellen:

  • D’Angelo, J. (2020). The emotional consequences of ghosting: A psychological perspective. Psychology Today

Jetzt unverbindlich & kostenlos starten

Dein Weg zum Mental Health Management

Abonniere unseren Newsletter
Dankeschön! Deine Einreichung ist eingegangen!
Huch! Beim Absenden des Formulars ist etwas schief gelaufen.
Das könnte auch interessant für Dich sein